Absolventinnen der initiatischen Ausbildung haben hier die Möglichkeit, ihre Projekte und Angebote zu teilen.
Wenn wir von Männern sprechen, meinen wir Menschen, die männlich gelesen und sozialisiert sind. Wenn wir Frauen sagen, beziehen wir uns auf weiblich gelesene und typischerweise weiblich sozialisierte Personen. Diese Perspektive ist vereinfacht, und wir sind uns bewusst, dass es innerhalb dieser Kategorien Unterschiede gibt. Wer sich von unserem Angebot und unseren Gedanken nicht angesprochen fühlt, aber thematisch interessiert ist, kann uns gerne schreiben. Wir sind offen für Anregungen und Fragen aller Art und freuen uns über den Austausch.
Mut zur Trauer–
Ein Raum für Männer in der Natur
Datum 26.10. um 14 Uhr – 27.10. bis ca. 16 Uhr
Ort Hoher Fläming, Grützdorf
Kosten 135,-Euro (inkl biologischer Vollverpflegung)
Teilnehmerzahl 6-9 Persone
Anmeldung und weitere Fragen:wald@lebensschule-ost.de
Männlichkeit und Trauer: Eine Entdeckungsreise
Unsere Vorstellungen von Männlichkeit sind tief in der Kultur verankert und prägen das Bild von Stärke und Zurückhaltung. Männlich sozialisierte Personen lernen früh, dass Trauer Schwäche bedeutet – ein Gefühl, das eher weiblich gelesenen Personen vorbehalten ist. In modernen Gesellschaften, die emotionale Ausdrucksformen meiden, wird Trauer häufig missverstanden und unterdrückt. Doch trotz dieser Herausforderungen bleibt Trauer eine kollektive Emotion, die uns hilft, Verluste aller Art zu verarbeiten.
Trauer – Ein individuelles Empfinden
Trauer kann durch zahlreiche Ereignisse ausgelöst werden: den Verlust eines Partners durch Trennung, eine nicht erhaltene Stelle, den Schmerz über Sternenkinder und unsichtbare Elternschaft, unerfüllte Familienkonstellationen, das Ende der Schulzeit, verpasste Gelegenheiten, das Älterwerden, politische Umstände, den Zustand der Erde oder den Wechsel von der warmen zur kalten Jahreszeit. Die Möglichkeiten sind vielfältig, und das Empfinden von Trauer ist hoch individuell. Trauer kann leise oder laut, schmerzhaft oder erlösend, schwer oder fließend sein. Sie ist eine Fähigkeit, die oft ignoriert, weggetröstet oder betäubt wird. Ignorieren wir die Trauer, fühlen wir uns leer, müde und schwach. Doch sie bleibt, auch wenn wir versuchen, sie zu verdrängen.
Mit dem Herannahen der kühleren Jahreszeit ist es an der Zeit, das Jahr und die eigenen Trauerthemen in einer Rückschau zu betrachten. Diese Zeit lädt uns ein, aktiv Traurigkeit anzunehmen und den Mut zu finden, uns unseren schmerzhaften Erfahrungen zuzuwenden.
Männliche Perspektiven auf Trauer
Wir betrachte Trauer aus einer weiblich sozialisierten Perspektive und stelle fest, dass in vielen Trauerangeboten (wie Trauercafés, Coachings und Ritualen) überwiegend weiblich gelesene Personen vertreten sind. Doch welche Räume suchen Männer auf? Wie gehen sie mit ihrer Trauer um? In engen Beziehungen sehen wir oft Frauen weinen, während Männer selten/anders ihre Trauer zeigen. Studien zeigen, dass Emotionen nicht angeboren, sondern im Gehirn konstruiert sind. Wer dazu konditioniert wurde, Trauer zu verbergen, erlebt sie oft anders.
Wir möchten ohne Bewertung herausfinden, was nötig ist, um sich mit der eigenen und kollektiven Trauer wohlzufühlen.
Einladung zur gemeinsamen Forschungsreise
Wir laden Männer zu einer gemeinsamen Forschungsreise ein: Wie gehen sie mit Trauer und Emotionen um? Welche Bedürfnisse und Herangehensweisen gibt es? Welche Rolle spielen mütterliche Energien und Einfühlungsvermögen?
Deshalb bieten wir ein spezielles Angebot ausschließlich für Männer an, um einen sicheren Raum für diese Entdeckungsreise zu schaffen. In einer Welt, in der es entscheidend ist, wach und beweglich zu bleiben, möchten wir aktiv mit Emotionen umgehen.
Die gemeinsame Zeit umfasst Gespräche, Reflexionen, kreative Rituale und praktische Aufgaben wie Holz sammeln und das Hüten des Feuers. Wir beschäftigen uns mit Männlichkeitsbildern, die für alle, die mit Trauer konfrontiert sind, relevant sind.
Details zum Angebot
Das Angebot umfasst zwei Tage inklusive veganer/vegetarischer Vollverpflegung in einem ruhigen, sicheren Naturraum. Hier haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Trauer zu erkunden, wohltuende Wege des emotionalen Ausdrucks zu finden und die Beziehung zur Gemeinschaft sowie zur eigenen Identität zu vertiefen. In diesem geschützten Raum können die Teilnehmenden ihre Emotionen erleben und teilen, wodurch individuelle und kollektive Heilungsprozesse initiiert und eine Verbindung zu tiefen Kräften berührt wird.
Wir, die dieses Angebot für Männer entwickeln, sind Frauen. Unsere Sensibilität für die unterschiedlichen Männlichkeitsbilder und unser Wissen über Ritualarbeit, naturtherapeutische Werkzeuge, Führungskompetenzen und gemeinschaftliche Prozesse ermöglichen es uns, einen Raum zu schaffen, der Männern hilft, ihre Trauer und ihren individuellen Ausdruck zu finden. Wir sind überzeugt, dass diese Auseinandersetzung wichtig ist, um den Austausch über Trauer und ihre unterschiedlichen Facetten zu fördern und um Sicherheit und Klarheit in diesen Prozessen zu bieten.
Mehr über uns:
Katja Abraham
1978 / Thüringen.
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1992 / Werder
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1981 / Potsdam.
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